Infektiöse Bauchwassersucht der Katze (Feline infektiöse Peritonitis = FIP)
Erreger: felines Coronavirus ( = FIP-Virus)
CAVE: Felines Enteritis-Corona-Virus (FEC-Virus)
Das enterale Coronavirus ist höchstwahrscheinlich eine Variante des FIP-Coronavirus. Eine Modifikation vom FECV zum FIPV ist jederzeit möglich, so daß eine Katze, die an Durchfall leidet, später an FIP erkranken kann!
Das Corona-Virus ist etwa 100 nm groß, besteht aus Innenkörper, Genom und Lipidhülle. Aufgrund der empfindlichen Lipidhülle ist es extrakorporal nur kurze Zeit lebensfähig: Es wird bei Austrocknung innerhalb eines Tages und bei 56 ° C innerhalb von 60 Minuten inaktiviert, ebenso durch Methanol, Natriumhypochlorid, Kresol, Aldehyde; bei Temperaturen < 0 °C bleibt das Virus jedoch wochenlang infektionsfähig.
Übertragung:
oral, nasal, oronasal, intrauterin
Symptome:
Anfangsstadium unspezifisch (Fieber, Anorexie, Schwäche,)
exsudative „nasse“ Form:
Bauchhöhlenerguß u./od. Brusthöhlenerguß, Herzbeutelerguß
Anämie, Kachexie, Ikterus; Atembeschwerden bis Atemnot, Zyanose
granulomatöse „trockene“ Form
therapieresistentes Fieber, allmähliche Abmagerung, allg. Schwäche, Apathie, Bewegungsunlust,
Erkr. von Leber, Peritoneum, Lymphknoten, Milz, Pankreas, Nieren, Darm (Enteritiden)
ZNS-Störungen (Schwäche und Ataxie der Nachhand bishin zur Paresis oder Paralyse; Apathie, Exzitationen, Verhaltensstörungen; Mydriasis; Speicheln, Augenzittern (= Nystagmus), Lähmungen der Gehirnnerven, Nickhautvorfall, Horner-Trias: Enophthalmus = tiefes Zurücksinken des Augapfels in die Orbita, Ptosis = Herabhängen des Oberlides durch Lähmung des Oberlidmuskels, Miosis = Pupillenengstellung; Hyp-, Hyper- und Paraesthesien, Orientierungslosigkeit, Muskelzittern)
Entzündungen des Auges mit Präzipitaten in der vorderen und hinteren Augenkammer
Diagnostik: klinisches Bild
Rivalta-Probe:
1 Tropfen Bauchhöhlenergußpunktat (gelblich-klar und zähflüssig) in ein mit Essigsäure gefülltes Reagenzglas kugelt sich sofort ab und sinkt mit einem grauen Überzug zu Boden
Labor:
FIP-AK-Titer > 1 : 400
Anämie
Lymphopenie
Kernlinksverschiebung (Segment- und Stabkernige)
Leberstörung (erhöhte GPT)
Erhöhtes Gesamteiweiß
Albumin-Globulin-Quotient < 0.6
Therapie:
Eine sichere Behandlungsmethode gibt es derzeit nicht!
Behandlungsversuche mit Kortikosteroiden oder anderen Immunsuppressiva sind von fraglichem Wert.
Paramunitätsinducer
Prophylaxe: Impfstoff intranasal zu applizieren
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