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EXOMED: Das private Institut für veterinärmedizinische Betreuung niederer Wirbeltiere und Exoten in Berlin

Nur sehr wenige TierärztInnen sind mit kompetentem Fachwissen gewappnet, wenn Reptilien und Amphibien in der Kleintierpraxis mit gesundheitlichen Problemen vorgestellt werden. Während Schildkröten, Schlangen und vielleicht auch Echsen zu den "alten" Heimtieren zählen, nimmt in den letzten Jahren in Kreisen engagierter Terrarianer die Haltung von attraktiven exotischen Amphibien - wie die "in Mode gekommenen" Pfeilgiftfrösche - immer weiter zu. Gefördert und unterstützt, natürlich auch vermarktet, wird dieses neue Hobby durch professio-nelle Importeure und Händler solcher Tiere, durch die Organisation von Amphibien- und Reptilienbörsen mit Besucherzahlen von 1500 und reinen Froschbörsen mit 500 Besuchern (Tendenz steigend!) sowie durch qualitativ hochwertige Fachzeitschriften, die gleichzeitig als wichtiges Organ beim Informationsaustausch hinsichtlich Biologie, Haltung und Krankheiten der betreffenden Tierarten dienen. Die Vielfältigkeit der Tiere und ihre Farbenpracht sowie die Komplexität der Tierhaltung machen die Attraktivität dieses Hobbys aus. Hält man sich die überwiegend durch unzulängliche Sachkenntnis in Haltung und Fütterung durch wenig erfahrene Tierhalter entstandenen gesundheitlichen Beeinträchti-gungen der Reptilien und Amphibien vor Augen, muss man im Prinzip schnell erkennen, dass sich hier vielfältige Aufgaben für die Tiermedizin abzeichnen, denen bislang im wissen-schaftlichen wie im privat-kurativen Bereich noch zu wenig Rechnung getragen wird.

Die Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) ist eine Vereinigung von engagierten Herpetologen und Terrarianern, die zu Beginn der 90er Jahre eine Arbeitsgruppe für Amphibien- und Reptilien-Krankheiten gründeten, bestehend aus Zoologen und Tiermedizinern. Während 1994 nur 10 Mitglieder aktiv in dieser Arbeitsgruppe tätig waren, sind es heute über 100, was die Entwicklungstendenz sowohl bezüglich der steigenden Zahl von gehaltenen Tieren, der Zahl der Tierhalter als auch der Zahl der kompetenten Ansprechpartner rund um das Thema Reptilien und Amphibien widerspiegelt - eine Entwicklung, die an der klassischen Tiermedizin bislang quasi vorbeiläuft.

Anders verhält es sich allerdings bei den sehr engagierten Kollegen Mutschmann, Hausemann und Gaedicke, die sich auf niedere Wirbeltiere und Exoten spezialisiert und mit einem privaten Institut für veterinärmedizinische Betreuung dieser Tiere im Ostteil der Stadt Berlin im Januar 2000 niedergelassen haben. Das Herz des Kollegen Mutschmann schlägt schon so lange für die Kaltblüter, wie er zurückdenken kann. Autodidaktisch eignete er sich ein immenses Wissen über die natürlichen Lebensbedingungen dieser Tiere, ihre Biologie, ihr Verhalten, ihr natürliches Habitat und zunehmend auch über die spezifischen Krankheiten an. Diese Leidenschaft vertiefte er mit dem Studium der Veterinärmedizin an der Humboldt-Universität in Berlin und beschäftigte sich von da an schwerpunktmäßig mit parasitologischen und bakteriologischen Fragestellungen. Die entsprechenden Erreger, die hier ihre Probleme aufwerfen, werden besonders durch impor-tierte Tiere nach Deutschland eingeschleppt. Über die Beratung professioneller und privater Tierhalter hinaus ist der Kollege deshalb weltweit in Kontakt mit Spezialisten auf diesem Gebiet sowie im Natur- und Umweltschutz engagiert und weist immer wieder auf den weltweiten rapiden Artenschwund bei Amphibien hin (so auch im praktischen Tierarzt 81 (2000): 12 - 17).

Das Institut EXOMED bietet in Form einer Kleintierpraxis kurative Hilfe, weshalb besonders aus dem Großraum Berlin viele Exoten dorthin überwiesen werden. Die fachkompetente stationäre Betreuung spielt hier eine nicht unerhebliche Rolle. Je nach Jahreszeit werden bis zu 80 % der Praxisklientel von Reptilien und Amphibien gestellt, wobei Schildkröten, Schlangen und Echsen - hier besonders der Große Grüne Leguan - den größten Teil ausmachen. Ähnlich wie in der Vogel-, Fisch- oder Kaninchen- und Nagerhaltung sind es hier besonders die haltungsbedingten Erkran-kungen, die am häufigsten diagnostiziert werden müssen. Während Schlangen als ältestes Haustier des Menschen in vielen Kulturen relativ leicht zu halten sind, gibt es bei Schildkröten, Echsen sowie den immer häufiger gehaltenen Pfeilgiftfröschen meist mehr an der Haltung der Tiere zu optimieren, als dass die Tiere selbst zu behandeln wären. Die Prüfung der Wasser-qualität, der Lufttemperatur und -feuchtigkeit, die Untersuchung des Aqua-Terrariums auf Mikroorganismen ist ebenso wichtig wie die Untersuchung des einzelnen Tieres auf bestimmte Erkrankungen.

Ein Spezialgebiet des Kollegen Mutschmann betrifft die Erkrankungen der farbenprächtigen Pfeilgiftfrösche (Dendrobatidae). Da eine Kaulquappe dieser Froschart im Handel immerhin rund 150 DM und ein Jungfrosch durchaus 600 DM und mehr kosten kann, ist sowohl vom Wert des einzelnen Tieres - vom ideellen hier einmal ganz abgesehen - eine fachkompetente Unter-suchung solcher Tiere durchaus gefragt. Eine der häufigsten Erkrankungen bei Fröschen wird durch den amphibienpathogenen Pilz Batrachochytrium dendrobatidis verursacht, der seuchen-haft die Chytridiomykose verbreitet. Die Infektion ist gekennzeichnet durch den Befall der äußeren Haut, erkennbar an einer Verdickung der Epidermis, meist einhergehend mit stumpfem Aussehen, Farbpigmentänderungen, Herausbildung feiner Hautfalten, Hautrötungen und leichten Dermatitiden. Bei manifesten Infektionen mit Generalisierung fallen die landbewohnenden und nur gelegentlich in seichtem Gewässer badenden Frösche darüber hinaus auf durch übermässig langes Sitzen im Wasser, ZNS-Störungen, stumpfen Blick und gelegentlich Darmvorfall. Frisch importierte Pfeilgiftfrösche aus Costa Rica und Französisch Guayana starben nach Ankunft in Europa innerhalb einer Woche an dieser Krankheit. Inzwischen wurde Batrachochytrium dendrobatidis auch bei Fröschen aus Terrariennachzuchten in Deutschland und Belgien nach-gewiesen (siehe auch BMTW 113 (2000): 361 - 400). Der Nachweis des Erregers wird im Institut Exomed routinemäßig durchgeführt, wobei histologische Nachweisverfahren bei verendeten Tieren, die auch eingesandt werden können, im Vordergrund stehen. Pilzanzüchtung und mykologische Untersuchungsverfahren sind ebenfalls etabliert, und eine DNA-Analyse mittels PCR wird derzeit entwickelt. Die Chytridiomykose wird im Übrigen für das große Froschsterben weltweit sowie bei wildlebenden Fröschen in Deutschland verantwortlich gemacht. Für die Kollegenschaft - sowie auch für Privatpersonen - bietet das Institut fachgerechte Sektionen von Amphibien und Reptilien, histologische, bakteriologische, mykologische und parasitologische Untersuchungen und darüber hinaus spezielle Untersuchungsverfahren für den Nachweis von Mikro- und Myxosporidien sowie Chlamydien.

Ein Spezialgebiet des Kollegen Hausemann sind die Zierfische, Chamäleons sowie die Thematik Artenschutz. Ähnlich wie bei Terrarien-tieren steht auch hier die Prüfung der Umwelt des "Patienten" besonders im Vordergrund, so dass Wasserprüfung und Tieruntersuchungen in der Regel Hand in Hand gehen.

Ein weiterer Arbeitsbereich mehr idealistischer Natur als von wirtschaftlichem Interesse geprägt ist die Beratung von Kollegen im deutschsprachigen Raum. Die Kollegenschaft kann sich einer ausführlichen Beratung und Hilfestellung im Falle eines erkrankten Amphibien- oder Reptilien-tieres sicher sein. Selbstverständlich ist EXOMED auch mit modernsten Kommunikationsmitteln ausgestattet, so dass eine Röntgenaufnahme per eMail-Attachment verschickt als Basis eines konsiliarischen Gespräches schnell übermittelt und im Institut ausgewertet werden kann.

Ein weiteres Arbeitsfeld der Kollegen von EXOMED ist die Aufklärung der Tierhalterschaft und des Personals von Zoohandlungen durch Schulungen, Vorträge und Beiträge in einschlägigen Zeit-schriften. Ein weiteres Arbeitsfeld besteht in der Durchführung von Sachkundeprüfungen von Privatpersonen und Händlern.

Aufgrund der Erfahrungen in Sachen "Vorbehandlung" von Amphibien und Reptilien durch die be-reite Kollegenschaft haben die Experten von EXOMED folgende Empfehlungen an die Praktiker:

1. Tierbesitzer und Reptilienbesitzer sind ebenso ernst zu nehmen wie Besitzer klassischer Haustiere. Folglich sollten niedere Wirbeltiere mit der gleichen Sorgfalt untersucht und behandelt werden wie andere Tiere auch.

2. Der Anamnese ist ein besondere Aufmerksamkeit zu widmen.

3. Der Zugzwang "Vitamin-Spritze", der häufig in der Praxis vom Tierhalter im Rahmen allgeme-iner Ratlosigkeit "erbettelt" wird, führt im Falle der üblichen Vitamin ADE-Injektion besonders zu Vitamin A-Hypervitaminosen, die bei pflanzenfressenden Tieren leicht entstehen und bei Schild-kröten sogar zum Abfallen der Kauleisten führen können. Cave: Vitamin A-Gaben sind bei herbi-voren Reptilien kontraindiziert!

4. Die meisten Erkrankungen sind haltungsbedingte Probleme, Technopathien und Ernährungs-mängel.

5. Bei Neuzugängen - Handel und Tausch - ist grundsätzlich an eingeschleppte Infektionen zu denken. Eine strenge Quarantänisierung ist deshalb im Zweifel immer anzuraten sowie im Todesfall eine gründliche veterinärmedizinische Abklärung der Erkrankungs- bzw. Todes-ursache(n).

6. Zu einer allgemeinen Untersuchung eines Tieres gehört immer auch eine Kotuntersuchung, da weit häufiger als erwartet Flagellaten, Oxyuren und Ascariden gefunden werden.

7. Im Zweifel sollte eine Röntgenuntersuchung in zwei (bei Schildkröten in drei) Ebenen durch-geführt werden, also latero-lateral, dorso-ventral und kranio-kaudal. Auf diese Weise wird leicht festgestellt: Eier, Legenot, Sand-Anschoppung, Rachitis infolge von Vitamin D- und/oder UV-Mangel, Frakturen, Knochengewebshypoplasien, Nephropathien bei 4 - 5 Jahre alten Grünen Leguanen mit der Folge einer Osteomalazie, Nierengicht, Gelenk- und/oder Eingeweidegicht, Harnsteine, Obstipationen, Fremdkörper.

8. Die Anfertigung von Blutausstrichen - die selbst ausgewertet oder zur Untersuchung einge-sandt werden können - gibt Aufschluss über eine Infektion mit Trypanosomen, Blutsporozoen oder Filarien. Eine Blutchemie ergänzt andere Untersuchungsmethoden durch die Bestimmung von Harnsäure, Kreatinin und Kalzium.

9. Die Gebührenordnung ist korrekt anzuwenden!

Es ist davon auszugehen, dass mehrere Millionen Amphibien und Reptilien in deutschen Haus-halten gehalten werden, die - verglichen mit anderen traditionellen warmblütigen Haustieren - bislang wenig in Tierarztpraxen vorgestellt werden, wohl auch, weil häufig kompetente tierärzt-liche Hilfe nicht gegeben werden kann. Insidern fällt mehr und mehr auf, dass andere Berufs-gruppen zunehmend in die eigentlich tiermedizinische Betreuung der exotischen Tierarten eindringen, wobei man sich angesichts steigender Tierarztzahlen, zunehmender Tierzahlen in diesem Bereich und gefragter Fachkompetenz eigentlich nur wundern kann. Es ist sicherlich eine Frage der persönlichen Veranlagung, sich mit solchen Tierarten intensiver zu beschäftigen. Wem jedoch diese Tiere am Herzen liegen, der sollte nicht die Gelegenheit verpassen, bei einem wirklich fachkompetenten Kollegen zu hospitieren, wobei EXOMED auch gerne bereit ist, versierte KollegInnen zu empfehlen.